Programm

6. Mai 2015, 20 Uhr – RealFiktionen: Fiktion/Spiel

Gerhild Steinbuch und Jörg Albrecht ­ „Memory der Fiktionen“

Welche Verantwortung haben Fiktionen eigentlich der Realität gegenüber? Aber vor allen Dingen ­ welche Realität, wenn alles fiktiv erscheint? Gerhild Steinbuch und Jörg Albrecht, die zusammen Arbeiten über popmoderne Medienmythen entwickelt haben (zuletzt „You´re not the same, Batman!“), fragen diesmal in einem dem Zufall überlassenen Fiktionsmemory nach der Verantwortung von Fiktionen gegenüber der Realität und lassen nebenbei mögliche unmögliche Geschichten und mögliche unmögliche Realitäten entstehen.

Nolte Decar ­ „Helmut Kohl läuft durch Hongkong“

Nolte Decar, die selbsternannten Schreckgespenster des bürgerlichen Feuilletons, setzen sich in einer Skandal­Performance mit dem immer noch wenig vorhandenen Nachspielen neuer Texte auseinander. Dazu nehmen sie ihr Stück „Helmut Kohl läuft durch Bonn“ auseinander, rauchen französischen Käse, trinken Gitanes, lesen Rotwein und essen Deleuze, das alles unter dem Titel: „Helmut Kohl läuft durch Hongkong“.

13. Mai 2015, 20 Uhr – RealFiktionen: Text/Theater

Deniz Utlu und Olga Grjasnowa ­ „Romane auf der Bühne“

Romanadaptionen als Alternative / Erweiterung / Herausforderung / Publikumsfänger für das Theater? Zwei AutorInnen, Olga Grjasnowa („Die juristische Unschärfe einer Ehe“) und Deniz Utlu („Die Ungehaltenen“), deren Romane gerade für die Bühne bearbeitet werden, bringen ihre Regisseure Nurkan Erpulat und Hakan Savaş Mican mit zu einem öffentlichen Arbeitsgespräch, um herauszufinden, wie man mit Romanen eigentlich im Theater verfährt. Welche Möglichkeiten gibt es, welche Anforderungen, welche Realität strukturiert einen Roman und wie kommt diese auf der Bühne rüber? Und wer hat eigentlich die wichtigste Szene gestrichen?

Wolfram Lotz und Hannes Becker ­ „Die Hand vom Intendant, die Band vom Inspizient“

Wolfram Lotz, der spätestens mit dem Stück „Die lächerliche Finsternis“ die Bühnen für sich gewonnen hat und Hannes Becker, der als Autor („Westliche Werte“) und Übersetzer (u.a. von Pamela Carter) arbeitet, publizieren zusammen unregelmäßig über unmögliche Theaterformen. Zuletzt erschien der Katalog „27 Forderungen an das Theater“ und so beschäftigen sie auch heute Abend folgende Fragen: Was will der Text im Theater? Und was sieht er da? Und dann, was macht er dann? Hannes Becker und Wolfram Lotz lesen, sprechen, zeigen, machen.

15. Mai 2015, 20 Uhr – RealFiktionen: Realität/Sprache

Kathrin Röggla und Maxi Obexer ­ „Das unspielbare Sprechen“

Kathrin Röggla, seit Jahren unterwegs an der Schnittstelle von dokumentarischen, sprachkritischen Formen und Maxi Obexer, die gerade mit „Illegale Helfer“ einen Text über Flüchtlingshelfer aus Gesprächen, die vier europäische Länder umfassen, vorgelegt hat, gehen der Frage nach was das Literarische im Text eigentlich genau ist. Was ist ein Text, den sich eine Bühne sowohl als Form, wie als Inhalt erst einmal einverleiben muss, welche Widerstände bleiben erhalten und welche Verantwortung im Zugriff auf Realität entwickelt sich aus diesen Widerständen heraus? Was ist das Verhältnis von realen / fiktiven Figuren, wenn beide im gleichen Text zur Sprache kommen? Wie lassen sich die fiktiven, inszenierten Strukturen unserer Realität abbilden als etwas anderes, etwas zwischen Fiktion und Realität – in der Sprache? Was aber wäre ein Sprechen, das Widerstand leistet?

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